Traubenweihe 2024
Traditionsgemäß fand in der Kirche des Bürgerspitals die Segnung der Jahrgangstrauben 2024 im Rahmen eines ökumenischen Gottesdienstes statt, den Pfarrer Bernhard Stühler und Kirchenrat Winfried Schlüter mit einer großen Anzahl von Teilnehmern feiern konnten. Die beiden Weingutsleiter – Herr Brand vom Juliusspital und Herr Haller vom Bürgerspital – gestalteten den Gottesdienst mit, ebenso die Winzermeister in den Weinbergen.
Unter den Leitgedanken „danken – verantworten – fürbitten und segnen“ hatten beide Geistliche Impulse für die Verantwortung der Schöpfung als Ansprache gestaltet.
Beide Stiftungen – Juliusspital und Bürgerspital – laden seit einigen Jahren zur gemeinsamen Segnung der Jahrgangstrauben ein, in dem Bewusstsein, dass der Segen allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den Weingütern und besonders in den Weinbergen gilt. Sie sind als fleißige Helfer in den Steillagen der Weinberge unterwegs, tragen Verantwortung in der Kellerei und begleiten mit fachlicher Kompetenz das Reifen des neuen Jahrgangsweines.
Für die Menschen der biblischen Zeit war der Wein ein Alltagsgetränk, das mit Wasser vermischt getrunken wurde. Worte der Heiligen Schrift sind aus einer Dankbarkeit dem Schöpfer gegenüber gesprochen, der die Trauben wachsen lässt: „Du lässt die Pflanzen wachsen für den Menschen, die er anbaut, damit er Brot gewinnt von der Erde und Wein, der das Herz des Menschen erfreut, und Brot des Menschen Herz stärkt.“ (Psalm 104,15)
Die Worte des Hl. Schrift weisen uns auf den Schöpfer hin, der den Menschen Freude, Leben und Shalom – Friede – gewährt. Jesus selbst fordert auf, in Einheit mit ihm zu bleiben. Dafür wählt er das Bild vom Weinstock. Dieses Bild von der Gemeinschaft und Einheit liegt Jesus tief am Herzen und er legt diesen Gedanken auch in unsere Herzen, damit wir Halt und Geborgenheit erfahren.
Die Winzer – Helfer, Meister, Frauen und Männer – arbeiten bei der Weinlese auf Hochtouren. Gerade bei der Weinlese und beim Ausbau des neuen Weines wird deutlich, dass gemeinschaftliches und verantwortungsvolles Handeln sowohl im Weinberg und auch in der Kelterhalle gefordert sind. Diese Gemeinschaft setzt sich fort beim Genießen eines guten Weines. Die Mühe des Menschen und der Wein sollen gesegnet sein. Dieser darf zur Freude getrunken werden.
Fotos: Bürgerspital und Weingut Juliusspital
Text: Pfarrer Bernhard Stühler