Bischof Jung feiert Kirchweih-Gottesdienst im Juliusspital
Würzburg, 16. Juli 2023. „Bilder vom Krieg in der Ukraine vermitteln uns ganz aktuell Eindrücke, wie es vor 78 Jahren hier ausgesehen haben muss. Im Grunde war kein Stein mehr auf dem anderen. Und dennoch hat unsere Vorfahren der Mut nicht verlassen. Bereits drei Wochen nach der Bombardierung begannen am 9. April 1945 die Aufräumungsarbeiten für den vorgesehenen Wiederaufbau.“ Mit diesen Worten begann Oberpflegamtsdirekt Walter Herberth seine Rede, nachdem er Bischof Dr. Franz Jung herzlich in der Stiftungskirche St. Kilian begrüßt hatte.
Zuversicht und ein stärkender Glaube gaben Kraft für den Wiederaufbau
Damals packten alle Büro- und Hausangestellten, Mitarbeitenden aus allen Stiftungsbereichen und auch die Ordensschwestern aus Oberzell mit an, um das Juliusspital nach der verheerenden Zerstörung rasch wiederaufzubauen. Die meisten Helfenden waren damals Frauen, die – ohne schweres Gerät und alles von Hand – voller Zuversicht und aus einem stärkenden Glauben heraus den Wiederaufbau begonnen und vorangetrieben hatten.
Nach Teil-Inbetriebnahmen ab 1950 war der Wiederaufbau mit der Herstellung des Fürstenbaus Mitte des Jahre 1952 fertig. Den Festlichen Anschluss bildete die Altarweihe in der wiederaufgebauten Kirche durch den damaligen Bischof und späteren Kardinal Julius Döpfner, genau vor 70 Jahren am 16. Juli 1953. Ein Gedenkstein über der Türe der heutigen Krankenhauskirche zeugt noch heute davon.
Erinnerung an den Auftrag und das Erbe von Fürstbischof Julius Echter
Bischof Jung erinnerte zu Beginn des Gottesdienstes an die vier Säulen, auf die der damalige Fürstbischof Julius Echter sein Regierungsprogramm gestellt hatte: Fortitudo, Religio, Sapientia und Misericordia – symbolisiert durch die Festung, die Kirche, die Universität und die Stiftung. Mit den Ausführungen verknüpfte der Bischof seinen Dank an das heute verantwortliche Oberpflegamt der Stiftung Juliusspital – bestehend aus Stiftungsdirektor Walter Herberth sowie den Oberpflegamtsräten Pfarrer Bernhard Stühler und Chefarzt Dr. Rainer Schäfer – für den Erhalt dieses wertvollen Erbes. Seine Predigt widmete Bischof Jung dem Thema Krankheit als Wendepunkt und bezog sich auf den Auftrag der Krankenversorgung und der Barmherzigkeit im Juliusspital, das dem Stiftungsgründer Julius Echter so sehr am Herzen lag. Anregende Denkanstöße, bereichernde Impulse, großer Dank an die Pflegenden, Helfenden und Begleitenden im Juliusspital sowie eine festliche musikalische Begleitung durch Kirchenmusikdirektor Gregor Frede an der Orgel und Trompeterin Ronja Dittmar rundeten den feierlichen Gedenkgottesdienst zum 70. Kirchweih-Jubiläum im Juliusspital ab.