Julius-Blog

11.03.2020

„Gebäude zerstört – Idee bewahrt“

Juliusspital fast völlig zerstört – wiederaufgebaut aus Schutt und Asche - Stiftung Juliusspital dokumentiert die Bombennacht vom 16. März 1945 im Arkadengang

Würzburg hatte im Zweiten Weltkrieg mehrfach Luftangriffe der Alliierten zu überstehen. Den größten Schaden verursachte jedoch die Bombardierung am 16. März 1945 durch 230 Bomber des 5. Bombergeschwaders der Royal Air Force. Lange 20 Minuten fielen Bomben auf Würzburg, sie zerstörten die Stadt fast völlig. 4000 Menschen starben, 90 000 Einwohner verloren ihr Zuhause.

Noch heute sichtbar sind die Spuren der Zerstörung an fünf Säulen des Arkadenganges der Stiftung Juliusspital Würzburg. Seit dem 12. März geben vier Tafeln am ehemaligen Treppenaufgang des östlichen Fürstenbaus Zeugnis dieses Zerstörungsakts, der die Stadt Würzburg und das Juliusspitals am 16. März 1945 nahezu in Schutt und Asche legte.

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Den Mittelpunkt bildet die Darstellung „Der Feuersturm“ des Würzburger Maler und Grafikers Wolfgang Lenz (1925-2014). Die weiteren Tafeln zeigen die Juliuspromenade mit der noch intakten Fassade des Juliusspitals und die Zerstörung die der Abwurf der Spreng- und Brandbomben in der Nacht in der Zeit zwischen 21:20 Uhr und 21:40 Uhr anrichtete.

Mit dieser Darstellung erinnert die Stiftung Juliusspital an die Bombennacht und zeigt auch den ungebrochenen und unbedingten Willen der Menschen, die damals vor dem Nichts standen. Bereits am 9. April begannen sie mit den Aufräumarbeiten, beseitigten 35.000 Kubikmeter Schutt und legten damit den Grundstein für den Wiederaufbau des Juliusspital-Krankenhauses, das am 20. März 1952 eingeweiht wurde.

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Noch intakt …

Fassade an der Juliuspromenade seit 1791. Mit der Grundsteinlegung durch Fürstbischof Julius Echter v. Mespelbrunn am 12. März 1576 nahm eine Idee Gestalt an, die bis heute wirkt, trotz nahezu vollständiger Zerstörung des historischen Gebäudes am Ende des zweiten Weltkrieges.

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„Der Feuersturm“ -  Die Bombennacht aus Sicht des Würzburger Malers Wolfgang Lenz (1925-2014)

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… die fatalen Folgen

nach drei Angriffswellen der Royal Air Force in der Zeit zwischen 21:20 Uhr und 21:40 Uhr und dem Abwurf von 256 Sprengbomben und Luftminen (396t) und 380.000 Stabbrand-bomben (582 t).

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Die historische Altstadt war fast vollständig zerstört. Im Juliusspital haben lediglich Räume im Erdgeschoss dem Feuersturm mit Temperaturen von 1500 - 2000 °C standgehalten.

Die Säulen im Arkadengang lassen noch heute Spuren der Zerstörung erkennen.

Aus Schutt und Asche wieder aufgebaut: Bereits am 9. April 1945 begannen die Trümmerfrauen mit den Aufräumungsarbeiten. 35.000 Kubikmeter Schutt mussten beseitigt werden. Alle verbliebenen Mitarbeiter der Stiftung einschließlich Ordensschwestern packten tatkräftig mit an.

Am 20. März 1952 weihte Bischof Dr. Julius Döpfner das aus Ruinen entstandene Juliusspital-Krankenhaus ein. Die Erfüllung des Stiftungs-zwecks war wieder uneingeschränkt möglich.

Anlässlich des 75. Jahrestages der Zerstörung Würzburgs zeigt die neue Ausstellung der Geschichtswerkstatt noch bis 27. März im Foyer des Würzburger Rathaus die Zerstörung der Stadt durch den Luftangriff.