Stiftung Juliusspital feiert 446. Stiftungstag
Der diesjährige 446. Stiftungstag, der an die Grundsteinlegung am 12. März 1576 durch Julius Echter von Mespelbrunn – und die Unterzeichnung der Stiftungsurkunde genau drei Jahre später – erinnert, fand pandemiebedingt als Nachholtermin am 30. Juni 2022 bei bestem Wetter im idyllischen Park des Juliusspitals statt.
Festgottesdienst im Grünen
Der von Juliusspital Pfarrer und Oberpflegamtsrat, Bernhard Stühler, feierlich gestaltete Festgottesdienst unter dem Blätterdach des altehrwürdigen Baumbestands im Juliusspital Park bildete die spirituelle Grundlage des Tages. „Glaube mir, ich habe es erfahren, du wirst mehr in den Wäldern finden als in den Büchern! Bäume und Steine werden dich lehren, was du von keinem Lehrmeister hörst“, zitierte Pfarrer Stühler den Heiligen Bernhard von Clairvaux und leitete damit auf den „Wald“ als Themenschwerpunkt des diesjährigen Stiftungstages über.
Oberpflegamtsdirektor und Stiftungsleiter, Walter Herberth, begrüßte im anschließenden Festakt die geladenen Gäste und freute sich insbesondere über den Ehrengast, Landtagspräsidentin a.D. Barbara Stamm, deren Engagement er als „langjährige und unablässige Unterstützerin der Stiftung“ ausführlich würdigte.
Stark trotz Krisen
Im 446. Jahr nach Gründung der Stiftung Juliusspital blickte Walter Herberth dankbar auf das Erreichte zurück und machte bewusst, welche Krisen das Juliusspital in dieser langen Zeit bereits durchlebt und überstanden hatte – zuletzt die von der Corona-Pandemie bestimmten letzten beiden Jahre. Auch wenn man in allen Stiftungsbereichen die organisatorischen und wirtschaftlichen Folgen der Pandemie gespürt und die Sekundärfolgen des Krieges in der Ukraine zu bewältigen habe, befände sich die Stiftung auf einem guten Kurs. Das zeige auch die Stärke dieser „auf die Ewigkeit angelegten“ Organisationsform, die bis heute den Auftrag ihres Stifter Julius Echter von Mespelbrunn „mit Leidenschaft und Hingabe“ umsetze.
Nach einem Überblick über die aktuelle Situation in den wirtschaftlichen Geschäftsbereichen Weingut, Landwirtschaft und Immobilien sowie den Sozialen Aufgabenbereichen Seniorenstift, Hospiz, Epilepsieberatung und Palliativakademie, würdigte der Stiftungsdirektor die positiven Effekte der vor fünf Jahren erfolgten Fusion des Juliusspital Krankenhauses mit der Missioklinik zum heutigen Klinikum Würzburg Mitte (KWM). Das Klinikum war durch Corona organisatorisch, finanziell und personell besonders betroffen und könne sich dennoch zu den wenigen Kliniken in Deutschland zählen, die ihre wirtschaftliche Lage als weiterhin gut einstufen.
Im Zusammenhang mit der von 2020 bis 2021 laufenden einjährigen Aktion „Dienst-Tag für Menschen“, die die Stiftung Juliusspital gemeinsam mit der Stiftung Bürgerspital zum Hl. Geist und der Blindeninstitutsstiftung zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen für Menschen in Helfenden Berufen initiierte, ging Walter Herberth auf ein aktuelles Projekt der Stiftung Juliusspital im Bereich Aus- und Weiterbildung in der Pflege ein: Der Bau eines modernen Pflegebildungszentrums im Herzen der Stadt mit bester technischer Ausstattung, das die Ausbildung in Pflegeberufen attraktiver gestalten und die Professionalisierung in der Pflege vorantreiben soll, mit Baubeginn 2023.
Nach abschließenden Worten des Danks und der Anerkennung für hervorragende Leistungen an die Firma Wellhöfer Treppen, die durch Zustiftung 2011 Teil der Stiftung Juliusspital wurde, widmete sich Walter Herberth dem Juliusspital Wald, der das diesjährige Motto des Stiftungstags begründete.
Die hervorragende Arbeit des Juliusspital Forstbetriebs wurde nicht nur innerhalb der Stiftung honoriert. Auch eine Auszeichnung für hervorragenden Waldnaturschutz, initiiert durch das Bayerische Umweltministerium, sowie zwei neue Vertragspartnerschaften – mit der Gemeinde Gräfendorf und der Stadt Hammelburg – zeugen von der hohen Anerkennung der Waldarbeit und dem Stellenwert des Forstbetriebs innerhalb der Stiftung Juliusspital.
Am Ende seiner Rede dankte Stiftungsdirektor Herberth allen Mitarbeitenden der Stiftung Juliusspital und würdigte die Anstrengungen und die gute Zusammenarbeit aller Beteiligten, die letztlich zu einem wirtschaftlich positiven Betriebsergebnis auch im zweiten Pandemie-Jahr führten, sowohl im Klinikum als auch in der Stiftung.
Ehrung verdienter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Traditionell gibt der Stiftungstag langjährigen Mitarbeitenden der Stiftung eine Bühne, um ihre engagierte Mitarbeit und Treue zu honorieren. In diesem Jahr konnte die Stiftung Jubilare für 10-jährige, 25-jährige und 40-jährige Zugehörigkeit ehren sowie Mitarbeitende in den wohlverdienten Ruhestand verabschieden.
Ehrung Jubilare
10 Jahre:
Birgit Kornberger (Sekretariat, Juliusspital Palliativakademie), Nicolas Frauer (Verantwortlicher Kellermeister und Oenologe, Juliusspital Weingut), Ulrike Schrauth (Betreuungsassistentin, Juliusspital Seniorenstift), Wendelin Bundschuh (Lehrkraft, Juliusspital Berufsfachschulen für Pflege);
Nicht anwesend: Daniela Geier, Burkard Brehm;
25 Jahre:
Gabriele Kirchner (Altenpflegefachkraft, Juliusspital Seniorenstift), Volker Kleinhenz (stv. Leiter, Juliusspital Palliativakademie), Simone Fuchs (Sozialpädagogin, Juliusspital Epilepsieberatung), Erika Schirparnjow (Altenpflegerin, Juliusspital Seniorenstift), Frank Lindner (Krankenpfleger, Juliusspital Hospiz), Beate Flach (Verwaltungsangestellte, Juliusspital Weingut), Silvia Oehling (Gesundheits- und Krankenpflegerin, Juliusspital Hospiz), Hugo Weiß (Weinbergsmitarbeiter Weinbergsgruppe Randersacker, Juliusspital Weingut);
Nicht anwesend:, Monika Scharnewski, Thomas Zang;
40 Jahre:
André Nees (Winzer Weinbergsgruppe Iphofen, Juliusspital Weingut), Hans Geulein (Weinbergsgruppe Iphofen, Juliusspital Weingut), Andrea Bronnbauer (Altenpflegerin, Juliusspital Seniorenstift)
Verabschiedung in Ruhestand
Viktor Gridjuschko (Mitarbeiter in der Kellerei, Juliusspital Weingut) und Hiltrud Krönert (Servicekraft, Juliusspital Palliativakademie und ehrenamtliches Personalratsmitglied);
Nicht anwesend: Marianne Pietryga, Gertrud Nöth, Claudia Pöthig, Ruth Müller, Angelika Müller;
Der Wald als Lebensgrundlage
Ein interessanter Festvortrag von Professor Manfred Schölch von der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf zum Thema „Wald im historisch, gesellschaftlichen und klimatischen Wandel“ vertiefte das Thema „Wald“, der als Lebensraum und lebenserhaltende Grundlage nicht nur für die Stiftung Juliusspital von unermesslichen Wert ist, und rundete den Festakt ab. Musikalisch wurde der Festgottesdienst sowie der Festakt von einem Musikensemble unter Leitung von Diözesanmusikdirektor Gregor Frede begleitet.
Titelbild: 446. Stiftungstag: Jubilare und Oberpflegamt: Walter Herberth (r.), Dr. Rainer Schäfer (l.), Pfarrer Bernhard Stühler (2.v.l.)
Geehrt für 10 Jahre Stiftung Juliusspital: Birgit Kornberger, Nicolas Frauer, Ulrike Schraut und Wendelin Bundschuh (v.l.)
mit Stiftungsdirektor Walter Herberth (links).
Geehrte für 25 Jahre Juliusspital bzw. 25 Jahre Öffentlicher Dienst: Volker Kleinhenz, Gabriele Kirchner, Erika Schirpanjow, Beate Flach, Simone Fuchs, Frank Lindner und Hugo Weiß (v.r.n.l.)
Geehrt für 40 Jahre Stiftung Juliusspital: Hans Geulein, Andrea Bronnbauer, André Nees (v.l.)
Verabschiedet in den wohlverdienten Ruhestand: Hiltrud Krönert und Viktor Gridjuschko
Oberpflegamtsdirektor und Stiftungsleiter, Walter Herberth, bei seiner Rede zum 446. Stiftungstag
Ehrengast Barbara Stamm, Landtagspräsidentin a.D. (l.) neben Stiftungsdirektor Walter Herberth (Mitte) und Festredner Prof. Dr. Manfred Schölch (r.); im Hintergrund Rainer Freiherr von Andrian-Werburg, Oberpflegamtsdirektor a.D., Oberpflegamtsrat Chefarzt Dr. Rainer Schäfer (ganz links) und Volker Sauer, Geschäftsführer KWM (2.v.r.)
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Fotos: Maria Sippel