Sieben Wochen unterwegs
Siebter Impuls
Herr, du Freund des Lebens – Fastenzeit
Gedanken zu den Heiligen Vierzig Tagen vor Ostern 2020
„voll Furcht und großer Freude“
Evangelium nach Matthäus 28, 8
Worte für die Zeit der Besinnung und Neuorientierung
Das Wort „Überraschung“ wird von den Verfassern der Heiligen Schrift nicht verwendet und dennoch lassen sich Überraschungsmomente im Zusammenhang mit dem Leben erkennen. Oftmals wird von Sprachlosigkeit im Zusammenhang mit einer Heilung berichtet. Die große Überraschung und Sprachlosigkeit zugleich lassen sich in den Auferstehungsberichten feststellen. Da sind die Frauen, die „voll Furcht und großer Freude“ das leere Grab verlassen und mit einem besonderen Auftrag zu den Jüngern eilen. Das Leben findet an einem anderen Ort statt – nicht in der Traurigkeit des Grabes.
„voll Furcht und großer Freude“ – Wer wurde nicht schon in seinem Leben so überrascht, dass die Gefühle zwischen Erstaunen und großer Freude Höhen und Tiefen durchliefen? Auch in dieser schwierigen Zeit der Corona-Krise höre ich von Menschen, die diese Tage der Isolation als eine Zeit „für sich“ entdecken und der gewonnen Zeit etwas Positives abgewinnen können, ohne den Ernst der Lage darüber zu vergessen.
„voll Furcht und großer Freude“ – Gerade von der österlichen Erfahrung der Frauen und der Jünger ausgehend ist es spannend zu erleben, wie sie nun ganz neu zum Leben zurückfanden. Erst meinten sie, alles sei aus, am Ende. Doch dann werden zuerst die Frauen und dann die Männer zu einem Neuanafang de Lebens ermutigt. Sie müssen eine ganz neue Sichtweise des Lebens lernen. Erst durch den Auferstandenen finden sie neuen Mut, das Leben jetzt ganz anders zu wagen.
„voll Furcht und großer Freude“ – Gerade in den österlichen Berichten und Erfahrungen der Menschen können wir den „Herrn des Lebens“ erfahren. Es mag sein, dass wir uns schwer tun mit den Aussagen und der frohmachenden Stimmung der biblischen Gestalten, wenn es um das Leben geht, das oft so traurig und vergänglich ist. Die Begegnung mit Freunden, die bereits eine andere Sichtweise für eine kommende Neuorientierung haben, können mitreißen und die Kraft geben, dem Leben zu trauen.
„voll Furcht und großer Freude“ – Unser Osterfest wird in diesem Jahr ganz anders verlaufen, als wir es gewohnt sind. Manche Einschränkungen verunsichern uns und engen uns in der Tat ein. Dennoch will ich Sie ermutigen, mit Menschen in Ihrer Nähe durch die unterschiedlichen Medien zu kommunizieren. Gute Gedanken und aufmunternde Worte schenken eine Basis des Vertrauens für das Leben. In diesen Tagen des Frühlings und der erwachenden Natur wird uns die Freude des Lebens mit Erstaunen und Freude geschenkt.
Für die Ostertage wünsche ich Ihnen die Erfahrung einer tiefen inneren Freude, die Sie durch schwierige Zeiten tragen wird, um das Leben mit Freude aus Gottes Hand annehmen zu können. Das letzte Wort Jesu im Matthäusevangelium lautet: „Siehe, ich bin mit euch alle Tage bis zum Ende der Welt!“ (Mt 28,20)
Gesegnete und frohe Ostertage!
Ihr
Pfarrer Bernhard Stühler
Juliusspital Pfarrei St. Kilian
Stiftung Juliusspital Würzburg
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Sechster Impuls
Herr, du Freund des Lebens - Fastenzeit
Gedanken zu den Heiligen Vierzig Tagen vor Ostern 2020
„Gedenke des Sabbats: Halte ihn heilig!“
Exodus 20,8
Worte für die Zeit der Besinnung und Neuorientierung
Bereits im zweiten Buch der Heiligen Schrift wird von der besonderen Stellung des Sabbats und der damit verbundenen Unterbrechung des Alltags berichtet. Diese Heiligung des siebten Tages wird mit der Begründung aus dem Gedanken dokumentiert, dass der HERR am siebten Tag ruhte und den Sabbat gesegnet und geheiligt hat. Eine Unterbrechung des alltäglichen Lebens soll dem Menschen Erholung und Kraft schenken. Diese von Arbeit freie Zeit für eine spirituelle Orientierung zu nutzen, bietet dem Menschen eine Chance und Hilfe für die Bewertung der alltäglichen Dinge.
„Gedenke des Sabbats: Halte ihn heilig!“ – Vor wenigen Tagen wurde durch die Corona-Krise das gesamte Leben auf den Kopf gestellt. Alle Planungen fanden von heute auf morgen ein Ende. Viele fühlen eine merkwürdige und scheinbare Untätigkeit auf ihrem Leben lasten. Auf längere Sicht wird doch keine Ruhe den Alltag bestimmen können, die mit einer gewissen Gelassenheit verbunden werden kann.
„Gedenke des Sabbats: Halte ihn heilig!“ – Der ursprüngliche Grundgedanke für eine Sabbat-Ruhe, für einen freien Tag in der Woche, für einen heiligen Tag ist gedacht für die Hinwendung zu Gott. Gottesdienst, Gebet und Zeit für Meditation stärken das Bewusstsein, dass in unserem Leben eine andere Macht unser Dasein bestimmt. Aus dieser Geborgenheit heraus erwächst auch die Freude, sich an diesem freien Tag mit der Familie oder Freunden zu treffen.
„Gedenke des Sabbats: Halte ihn heilig!“ – Diese uns allen verordnete Zeit der Distanz intensiviert jedoch den Gedanken der Hinwendung zum anderen. Viele positive Ideen werden entwickelt, um Hilfe und Freude bereiten zu können. Trotz räumlicher Distanz begegnen sich die Menschen, unterstützt durch soziale Medien. Diese nutzen wir, um die Kontakte auf neue Art und Weise zu festigen.
„Gedenke des Sabbats: Halte ihn heilig!“ – Ich schätze es jedoch, dieser Krisenzeit trotz aller Bedrohlichkeit eine lehrreiche Seite abzugewinnen. Plötzlich eröffnet sich auch ein Zeitraum, der gefüllt werden darf. Der geistliche Friede eines heiligen Tages der Woche ist ja gedacht als eine „Zeit der Ruhe des Herzens“. Bei aller Sorge um das persönliche Leben und das der Anderen kann ich neu begreifen: Meine Zeit steht in Seinen Händen. Nun kann ich ruhig sein in Ihm.
Diese uns auferlegte Zeit der Isolation, um unsere Gesundheit zu stärken, bleibt eine Aufgabe, der wir uns mit Bedacht und Fürsorge zu stellen haben. Dabei wünsche ich Ihnen in diesen „Heiligen Vierzig Tagen der Fastenzeit“ eine tiefe Gelassenheit und Geborgenheit in Gott. Entdecken Sie die Ruhe des Herzens!
Alles Gute, Gottes Segen! Vertrauen Sie auf die NäheGottes!
Ihr
Pfarrer Bernhard Stühler
Juliusspital Pfarrei St. Kilian
Stiftung Juliusspital Würzburg
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Fünfter Impuls
Herr, du Freund des Lebens – Fastenzeit
Gedanken zu den Heiligen Vierzig Tagen vor Ostern 2020
„Warum habt ihr solche Angst?“
Evangelium nach Markus, 4,35-41
Worte für die Zeit der Besinnung und Neuorientierung
Im Augenblick durchleben wir eine vergleichbare Situation wie sie die Jünger mit Jesus in dem kleinen Boot auf dem See Genezareth durchstehen mussten. Am Abend wollen sie über den See fahren. Doch ein Sturm wirbelt die kleine Gemeinschaft völlig durcheinander und es ergreift sie eine Lebensangst, eine Existenzangst. Sie fühlen sich durch den schlafenden Jesus im Boot allein gelassen. Wie können sie das Ziel erreichen und ihr Leben retten?
„Warum habt ihr solche Angst?“ Große Unsicherheit hat die Menschen weltweit ergriffen. Es ist nur selbstverständlich, wenn Menschen angesichts der Pandemie nach einem Rückhalt im Leben fragen. Welche Garantien gibt es für jeden Einzelnen? Hilfreich ist es, die eigenen Ängste um das tägliche Leben zur Sprache zu bringen.
„Warum habt ihr solche Angst?“ Die kleine Gemeinschaft der Jünger im Boot erlebt eine Grenzsituation. Als sie sich selbst nicht mehr helfen können, rufen sie Jesus, der mit ihnen im Boot ist. Das genügt ihnen nicht. Sie benötigen sein Wort, seinen Zuspruch. Hoffen sie auf ein Wunder und auf Befreiung aus dieser prekären Notlage?
„Warum habt ihr solche Angst?“ In Gesprächen erfahre ich, dass gegenwärtige Krise uns Menschen sensibel macht, wieder neu nach dem Sinn des Lebens zu fragen. Muss es immer weiter, höher hinausgehen, muss es immer mehr sein? Die gegenwärtigen Einschränkungen und die Ungewissheit, wie wir der Krankheit begegnen können, machen uns hilflos und wir fragen nach Sicherheit.
„Warum habt ihr solche Angst?“ Solidarität und Achtsamkeit sind Werte, die unserem Leben eine Neuausrichtung geben werden. Auch ich bin der Überzeugung, dass wir durch diese Tage und Wochen mit der Kraft des Herrn hindurchgehen werden. Wir werden jedoch mit anderen, positiven Werten unser Leben bereichern und auch hellhörig sein für die kleinen und großen Nöte der Menschen um uns.
In der Zeit der Heiligen Vierzig Tage vor Ostern wünsche ich Ihnen ein zuversichtliches Vertrauen, dass unser Herr den Sturm der Pandemie mit der Hilfe von Ärzten, Forschern und vielen Helfern beruhigen kann. Das Leben wird einen Neubeginn finden.
Alles Gute, Gottes Segen! Vertrauen Sie auf die Kraft Gottes!
Ihr
Pfarrer Bernhard Stühler
Juliusspital Pfarrei St. Kilian
Stiftung Juliusspital Würzburg
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Viertel Impuls
Herr, du Freund des Lebens – Fastenzeit
Gedanken zu den Heiligen Vierzig Tagen vor Ostern 2020
„Erhalte mein Leben und rette mich!“
Psalm 25,20
Worte für die Zeit der Besinnung und Neuorientierung
Als ich das Thema für die wöchentliche Besinnung auswählte, dachte ich nicht daran, dass wir in eine Krise kommen werden, in der wir die Frage nach dem aktuellen Leben stellen werden. Die gegenwärtige Situation, ja die eingreifenden Einschränkungen auch in das private Leben bereiten uns Kummer. Bei aller Ernsthaftigkeit erlebe ich Menschen, die sich den Helfern in Medizin und Pflege sehr verbunden sind. Nicht nur in Italien singen Menschen von den Balkonen oder klatschen mit Begeisterung „Danke“.
„Erhalte mein Leben und rette mich!“ Angesichts von Not und Bedrängnis bittet Psalm 25 um Erhalt des Lebens oder auch um eine sichere Zukunft. Wer heute diese Verse des Psalmgebetes spricht, kann sich in dieser Bitte wiederfinden. Zur Zeit der Abfassung des Psalms mögen ganz andere Widrigkeiten den Menschen bedrängt haben. Das Gebet der Psalmen ist jedoch zeitlos und lässt sich in das heutige Leben übertragen.
„Erhalte mein Leben und rette mich!“ Der gesamte Psalm 25 beinhaltet neben dem intensiven Bittruf auch den Gedanken der Geborgenheit. Sicher ist es nicht leicht, angesichts einer gewaltigen Notlage, die von den Menschen (noch) nicht beherrscht wird, den Gedanken des Vertrauens in Gottes schützende Hände anzunehmen.
„Erhalte mein Leben und rette mich!“ Der Ruf nach einem sicheren und gesunden Leben war wohl noch nie deutlicher in der Welt zu hören. Alle sind betroffen! Es gibt viele Ratschläge und zielführende Hinweise, um eine Normalität des Lebens bald wieder erreichen zu können. Können wir diese annehmen und befolgen?
„Erhalte mein Leben und rette mich!“ Am Ende des Psalms 25 spricht der Betende davon, dass er auf Gott hofft. Sicher verbirgt sich darin auch eine begründete Hoffnung auf Gott, weil eine Rettung aus der Not einmal erfahren werden konnte. Das eröffnet den Mut, sich auf Gottes Führung einzulassen. Der Mensch hat jedoch auch die Aufgabe, das Seine dazu beizutragen.
Angesichts der gegenwärtigen angespannten Lage im Gesundheitsbereich, die durch das Coronavirus Covid 19 uns alle in Atem hält, wünsche ich Ihnen Vertrauen, Zuversicht und Gottes Segen!
Ihr
Pfarrer Bernhard Stühler
Juliusspital Pfarrei St. Kilian
Stiftung Juliusspital Würzburg
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Dritter Impuls
Herr, du Freund des Lebens – Fastenzeit 3
Gedanken zu den Heiligen Vierzig Tagen vor Ostern 2020
Worte aus der Bibel:
„damit sie das Leben haben und es in Fülle haben“
Evangelium nach Johannes 10,10
Worte für die Zeit der Besinnung und Neuorientierung
Die Fragen und Sorgen der verunsicherten und verängstigten Menschen seiner Zeit beantwortet Jesus mit Gleichnissen. In diesen Bildern erklärt Jesus wie die Menschen wieder Vertrauen finden können. Er stärkt den Mut zum Leben im Alltag und nimmt die Angst, indem er den ihnen zusagt, dass er an ihrer Seite steht und auf sie aufpasst wie ein Hirte auf seine Schafe.
„Damit sie das Leben in Fülle haben!“ Im Original spricht Jesus davon, dass er gekommen ist, um den Menschen Leben im Überfluss zu bringen. Wer mit bescheidenen Möglichkeiten leben muss, der freut sich darüber, dass ihm ungeahnte Chancen vorgestellt werden, die dem Leben neuen Glanz und Qualität geben werden. Das war auch zu Zeiten Jesu nicht anders.
„Damit sie das Leben in Fülle haben!“ Schauen wir in die Länder der Welt, dann müssen wir erkennen, dass es für viele Menschen kein Leben in Fülle gibt. Als Privilegierte könnten wir dann wegschauen, wenn andere auf der Flucht sind und sichere Lebensmöglichkeiten suchen. Stellt sich dann nicht die Frage, ob es heute an uns liegt, Gegebenheiten zu schaffen, um die Aussage Jesu auch heute zur Gültigkeit zu verhelfen?
„Damit sie das Leben in Fülle haben!“ In unserem doch sehr vom Wohlstand geprägten Land muss es uns bewegen, dass junge und betagte Menschen nach dem Sinn des Lebens fragen, obwohl ihnen offensichtlich nichts fehlt. Ahnen wir, dass zu einem Leben in Fülle mehr gehört als alle materiellen Güter, die wir uns anhäufen können. Die Situation in der Welt wahrzunehmen, wird helfen zufriedener zu leben.
„Damit sie das Leben in Fülle haben!“ Großes Wissen über die verschiedensten Themenbereiche scheint uns selbstverständlich. Doch fehlt es oft an Gewissheit, um Schritte in das alltägliche Leben wagen zu können. Worte aus dem Munde Jesu wollen anregen, auch in heutigen Lebenslagen Orientierung zu finden und den Mut zum Leben nicht zu verlieren.
„Damit sie das Leben in Fülle haben!“ In diesen Heiligen Vierzig Tagen der Fastenzeit wünsche ich Ihnen Momente, in denen Sie sich bewusst sind, dass es mit Ihren Möglichkeiten gelingt, die Welt zu einem besseren Ort zu machen, an dem es Leben in Fülle gibt – für jeden.
Gesegnete und hilfreiche Impulse für das Leben!
Ihr
Pfarrer Bernhard Stühler
Juliusspital Pfarrei St. Kilian
Stiftung Juliusspital Würzburg
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Zweiter Impuls
Herr, du Freund des Lebens – Fastenzeit
Worte aus der Bibel
„Sorgt euch nicht um euer Leben!“
Evangelium nach Matthäus 6,25
Worte für die Zeit der Besinnung und Neuorientierung
In einer Konkordanz findet sich unter dem Stichwort „Leben“ eine Anzahl von Bibelstellen, die eine Vielzahl an Anregungen für die persönliche Haltung oder auch Spiritualität in den Vierzig Tagen vor Ostern geben können. Der kleine Satz „Sorgt euch nicht um euer Leben!“, den Jesus in seiner Bergpredigt den Menschen zusagt, scheint in unsere heutige Zeit nicht zu passen. Angesicht vieler Fragen der Weltpolitik und im Gesundheitsbereich sind wir aktuell sehr verunsichert.
„Sorgt euch nicht um euer Leben!“ Seinen Zuhörern damals öffnete Jesus die Augen für die Welt, in der sie leben. Ganz bewusst fragt er nach den Werten des Lebens und nach dem Stellenwert der alltäglichen und oft so notwendigen Dinge, die sie nicht entbehren können.
„Sorgt euch nicht um euer Leben!“ Jesus lenkt das Augenmerk weg von den erforderlichen Dingen und öffnet das Augenmerk für die Natur und das Schöne in der Welt, worauf der Mensch keinen Einfluss hat. So vieles wird als selbstverständlich angenommen. In der Vielfalt der Natur gibt es aber einen Plan zu erkennen, der dem Menschen Bewunderung abverlangt.
„Sorgt euch nicht um euer Leben!“ Mit seinem Hinweis verbindet Jesus auch ein ‚Lernprogramm‘. Trotz aller Sorgen um das Leben, trotz aller Planungen für die Sicherheit betreffen den Menschen Ereignisse, die er nicht selbst bestimmen kann. Hier zeigt Jesus auf, dass kein Mensch verloren geht, denn jeder Mensch ist wertvoll in den Augen Gottes.
„Sorgt euch nicht um euer Leben!“ Darin erkenne ich eine Ermutigung für die erforderlichen Schritte durch die Fastenzeit. Aus seiner Mahnung lese ich auch den Hinweis heraus, der Fürsorge Gottes mehr Vertrauen zu schenken. Es mag für moderne Menschen nicht immer leicht sein, sich unter dem Plan Gottes geborgen und sicher zu wissen, da sie alles selbst bestimmen möchten. Es bleibt eine besondere Aufgabe, sich den Worten des Herrn anzuvertrauen und sich mit der Frage nach der „rechten Sorge“ auseinanderzusetzen.
In diesen Fragenkomplex nach dem Leben wird es lohnet sein, den gesamten Abschnitt der Bergpredigt Jesu zu lesen (Von der rechten Sorge Mt 6,19-34)
Eine gesegnete Zeit der Besinnung in den Heiligen Vierzig Tagen vor Ostern!
Ihr
Pfarrer Bernhard Stühler
Juliusspital Pfarrei St. Kilian
Stiftung Juliusspital Würzburg
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Erster Impuls
Herr, du Freund des Lebens – Fastenzeit
Worte aus der Bibel
„Herr, du Freund des Lebens“
Buch der Weisheit 11,26
Worte am Beginn für den Weg durch die Vierzig Tage
Im Buch der Weisheit wird Gott als „Freund des Lebens“ angeredet. Diese Erfahrung will anleiten, die Heiligen Vierzig Tage vor Ostern aus diesem Gedanken heraus als eine Zeit zu verstehen, in der wir motiviert sein dürfen, über das uns anvertraute Leben nachzudenken. Dabei dürfen die vielfältigen Facetten des Lebens eine Beachtung finden. Es geht nicht allein um das Fasten und Essen.
Steht im Leben nicht an wichtiger Stelle ein kreatives Gestalten des geschenkten Lebens?
Gott als Freund des Lebens zu sehen, mag bisweilen irritieren oder auch schwerfallen, da wir Gott für alles verantwortlich machen, das uns misslingt und uns in Ratlosigkeit oder auch Lethargie führt.
Gott als Freund des Lebens zu sehen, eröffnet eine ganz andere Perspektive und Sichtweise und lässt das Leben positiv wahrnehmen, macht frei und öffnet die Augen und das Herz für das Gute, Schöne und Besondere im Leben.
Gott als Freund des Lebens und ihn als Begleiter durchs Leben zu erleben, fordert Offenheit für das Unscheinbare. Daraus werden auch Zuversicht und Ermutigung erwachsen, das geschenkte Leben bewusst anzunehmen, es schützen und fördern. Zugleich wird es eine Hilfe sein, dieses Leben nicht durch ungelöste Fragen und Probleme schlecht zu reden.
Gott als Freund des Lebens zu sehen, öffnet den Blick auf die vielfältigen Ressourcen, die im Leben beinhaltet sind. Dadurch wird auch das Schöne, was einem jedem gegeben ist, mehr Beachtung finden und nicht aus den Augen verloren gehen.
Für die kommenden „Heiligen Vierzig Tage“ wünsche ich Ihnen eine tiefe Erfahrung der Freundschaft mit Gott und eine ehrliche und erfüllte Zeit der Auseinandersetzung mit den eigenen Gedanken und Vorstellungen.
Ihr
Pfarrer Bernhard Stühler
Juliusspital Pfarrei St. Kilian
Stiftung Juliusspital Würzburg