Julius-Blog

30.01.2019

Gutes Sehen ist A und O

Schüler der Juliusspital Berufsfachschule für Altenpflege arbeiten am Präventionsprogramm „Gutes Sehen in Pflegeinrichtungen“ mit.

Bis ins hohe Alter Zeitung lesen, sich sicher fortbewegen, aktiv sein. Wie können Bewohner einer Pflegeeinrichtung möglichst lange am gesellschaftlichen Leben teilhaben? Wichtig dafür ist es, gut sehen zu können.

Um auf die besonderen Bedürfnisse sehbeeinträchtigter Bewohner aufmerksam zu machen und den Alltag barrierefrei zu gestalten, startete der Mittelkurs der Juliusspital Berufsfachschule für Altenpflege zusammen mit dem Blindeninstitut Würzburg gemeinsam ein Projekt zum Thema "Gutes Sehen".

Bild 1

Das Blindeninstitut bieten ein Präventionsprogramm „Gutes Sehen“ in ganz Bayern für voll- und teilstationäre Pflegeeinrichtungen an. Es möchte das Bewusstsein für gutes Sehen in Pflegeeinrichtungen schärfen, dort regelmäßige Vorsorgemaßnahmen verankern und Barrieren im Alltag sehbeeinträchtigter und blinder Senioren abbauen.

In Zukunft wird dieses Programm auch in der Tagespflege angeboten und genau hier kamen die Auszubildenden unserer Berufsfachschule ins Spiel. Sie entwickeln im Verlauf des Projektes Konzepte für Gehirntraining, die direkt in der Praxis anwendbar sind.

Bild 5

Ziel eines ganzheitlichen Gehirntrainings ist es, durch die Vernetzung vielfältiger Übungen, unterschiedliche Gehirnfunktionen zu trainieren wie z.B. Assoziatives Denken, Sprachvermögen, Merkfähigkeit, logisches Denken, Wahrnehmung. Dabei sollen die Übungen an die Lebenswelt der Teilnehmer anknüpfen.

Die verschiedenen Gehirntrainings enthalten wichtige Informationen des Präventionsprogrammes und sensibilisieren für ein „Gutes Sehen“. Diese Konzepte werden zukünftig Teil des Präventionsprogrammes werden.

Grundbaustein bildete die Theorie in der Berufsfachschule. Die Schüler erfuhren alles Wichtige über Augenerkrankungen, die im Alter häufig zu Seheinschränkungen führen und über den Umgang mit Seheingeschränkten Klienten.

Interessant war es für die Schüler, mal in die Rolle des Seheingeschränkten zu schlüpfen. Mit der Brille, die den Grauen Star simuliert, wirkt alles grauer, die Kontraste nehmen ab. Der Grüne Star schränkt das Gesichtsfeld ein. Mit diesen Simulationsbrillen erfuhren die Schüler also am eigenen Leib, welche gravierenden Herausforderung eine Seheinschränkung für den Alltag der Betroffenen bedeutet.

Bild3

In dem gemeinsamen Projekt mit dem Blindeninstitut erarbeiten die Schüler der Berufsfachschule nun Materialien die sehbehinderten Senioren helfen. Welche Hilfsmittel gibt es zum Beispiel, wenn die Brille nicht mehr ausreicht? Wie können Beleuchtung und Kontraste bei der Orientierung helfen?

Nach der Konzeption und Erstellung der Materialien erfolgt dann der Praxistest. Nach Abschluss des Projekts werden die für gut befundenen Materialien dann im Präventionsprogramm „Gutes Sehen in Pflegeeinrichtungen“, das auch für teilstationäre Pflegeeinrichtungen geöffnet wurde, eingesetzt.