Presse

14.06.2017

Arbeiten in luftiger Höhe

Stiftung Juliusspital lässt Balustrade und Steinfiguren am denkmalgeschützten Kirchenbau sanieren

Würzburg, 14. Juni - In einem ersten Bauabschnitt lässt die Stiftung Juliusspital Würzburg die Balustrade und die Steinfiguren am Kirchenbau ihres Fürstenbaus zur Parkseite sanieren. Die Arbeiten am denkmalgeschützten Gebäude waren notwendig geworden um weitere Schäden zu vermeiden und das Natursteingesimse mit Balustrade und Skulpturen auch für die nächsten Jahrzehnte dauerhaft zu erhalten. Im kommenden Frühjahr wird in einem zweiten Bauabschnitt die Seite zum Innenhof saniert.

In 20 Metern Höhe arbeitete Werner Haupt, der zusammen mit seinem Bruder Stefan die Firma Gebrüder Haupt, eine Fachfirma für Denkmalpflege, Restaurierung und Bildhauerarbeiten aus Reichenberg leitet, zusammen mit vier Mitarbeitern unterhalb der Balustrade. Der Kirchenbau bildet den Mittelpunkt zwischen dem östlichen und westlichen Fürstenbau.

Bei der Reinigung der Balustrade und der Steinfiguren kamen die Schäden Stück für Stück zum Vorschein. „Die schadhaften Stellen haben wir entfernt und mit Restauriermörtel wieder ergänzt“, erklärt Haupt. Restauriermörtel, das ist eine Steinersatzmasse, die speziell angemischt und dabei auch farblich auf den Grundton des Natursteins angepasst wird. Damit ergänzen die Steinmetze unter anderem ausgebrochene Fugen und Teile, die sich aus der Balustrade gelöst haben. Das können ganz kleine Risse sein in die man den Mörtel mit einer kleinen Spritze einbringt oder größere Teile, die komplett neu modelliert werden müssen.

So wieder große Zeh, den eine der Skulpturen verloren hatte. Mit viel Geduld und Fingerspitzengefühl modellierte Steinmetz Thomas Killinger der Steinfigur einen neuen, der Unterschied ist nicht erkennbar.

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Gerade sind die Steinbildhauer dabei, Steinfestiger auf die sanierten Bereiche aufzutragen und sie für den letzten Schritt vorzubereiten, in dem dann die ausgebesserten Stellen farblich wieder so angepasst werden, dass es am Schluss so aussieht, als wäre nichts gewesen. Die speziellen mineralischen Farben werden auch extra angemischt und mit feinen Pinseln aufgebracht.

„Man kann nicht alles sanieren“, sagt Haupt. Vieles muss einfach nur instandgesetzt werden um weitere Schäden zu vermeiden. So hat der Wind einer Skulptur einen Teil der Wange und des Auges im Lauf der Jahre „weggeweht“. Das baut man nicht wieder auf, denn es würde mit den Jahren wieder verschwinden. Hier gilt es, die Skulptur im Ganzen zu sichern, Schäden auszubessern und zu schützen.

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Einer anderen der drei über zwei Meter großen Steinfiguren mussten die Steinmetze hingegen den Kopf wieder geraderichten, damit dieser nicht eines Tages einem zufällig darunter Vorbeigehenden, auf eben diesen fällt. Mit Edelstahlklammern wurde er angedübelt und zurechtgerückt - jetzt sitzt er wieder fest und es kann nichts passieren. Gut acht Wochen haben Haupt und seine vier Mitarbeiter in luftiger Höhe am Kirchenbau saniert, modelliert und gestrichen. Jetzt sind sie zufrieden mit dem Erreichten.

Im nächsten Frühjahr werden sie dann die Seite des Kirchenbaus zu sanieren, die zum historischen Innenhof des Juliusspitals liegt.