Spatenstich mit zwei Ministerinnen: Stiftung Juliusspital investiert in Pflegeausbildung und altersgerechtes Wohnen
Würzburg, 31. Oktober 2025 – Mit einem feierlichen Spatenstich auf dem Gelände der Klinikstraße 8 in der Würzburger Innenstadt haben die Stiftung Juliusspital Würzburg und das Klinikum Würzburg Mitte gGmbH den Bau zweier richtungsweisender Projekte gestartet: das Julius Care Pflegebildungszentrum Würzburg – im Gerlinger Haus und das Juliusspital Service-Wohnen Würzburg – im Wellhöfer Haus.
Am Spatenstich nahmen zahlreiche Gäste aus Politik, Kirche und Gesellschaft teil, darunter die Bayerische Staatsministerin für Gesundheit, Pflege und Prävention, Judith Gerlach, und die Bayerische Staatsministerin für Unterricht und Kultus, Anna Stolz, ebenso die Bürgermeisterin Judith Roth-Jörg sowie die Landtagsabgeordneten Dr. Andrea Behr, Volkmar Halbleib, Patrick Friedl und Felix Freiherr von Zobel.
Die Anwesenheit zweier bayerischer Ministerinnen verdeutlichte die Bedeutung der Investition für die Region.
Gesundheits- und Pflegeministerin Gerlach betonte: „Die Versorgung von Pflegebedürftigen gehört zu den größten Herausforderungen unserer Zeit. Schon jetzt sind über 630.000 Menschen pflegebedürftig – bis 2050 werden es voraussichtlich rund 820.000 sein. Das zeigt, wie wichtig es ist, dass wir in Ausbildung, Strukturen und innovative Wohnformen investieren. Die Stiftung Juliusspital leistet mit ihrer Pflegeausbildung einen wichtigen Beitrag, um die Versorgung in der Region zu sichern. Der Freistaat fördert die Baumaßnahme über die Krankenhausförderung mit 2,5 Millionen Euro – und investiert damit in die Zukunft unserer Pflegekräfte und in eine qualitativ hochwertige Pflege der Menschen.“
„Wir investieren in Menschen, die heute lernen, um morgen zu helfen.“
Das neue Julius Care Pflegebildungszentrum wird künftig die bestehenden Pflegefachschulen der Stiftung an einem zentralen Standort vereinen. Es entstehen moderne Unterrichts- und Praxisräume, digitale Lernumgebungen und Trainingsmöglichkeiten, die den Pflegeschülern optimale Ausbildungsbedingungen bieten werden.
„Wir investieren in Menschen, die heute lernen, um morgen zu helfen“, erklärte Oberpflegamtsdirektor der Stiftung Juliusspital, Karsten Eck, in seiner Begrüßungsrede.
Auch Kultusministerin Anna Stolz unterstrich: „Mit dem Spatenstich des Pflegebildungszentrums in Würzburg legen wir einen wichtigen Grundstein für die Zukunft der Pflegeberufe in der Region. Unsere Schülerinnen und Schüler erhalten hier das nötige Rüstzeug, um mit fachlich hoher Kompetenz und Empathie Verantwortung für unsere pflegebedürftigen Mitmenschen zu übernehmen. Modernste Lernräume sorgen dafür, dass Theorie und Praxis nahtlos zusammenwachsen. So stärken wir die Versorgungsqualität in der Region und bilden für unsere Gemeinschaft unverzichtbare Fachkräfte aus. Deshalb fördern wir den Schulbau auch mit ca. 4 Millionen Euro aus dem Bereich Schulfinanzierung. Ich danke allen, die dieses Projekt mit großem Engagement umsetzen – der Juliusspital Stiftung, dem Klinikum Würzburg Mitte sowie allen, die sich für beste berufliche Bildung einsetzen.“
Altersgerechtes Wohnen für neue Generation von Senioren
Das Juliusspital Service-Wohnen erweitert das bestehende Angebot des betreuten Wohnens des Juliusspital Seniorenstifts. Entstehen werden barrierefreie, altersgerechte Wohneinheiten in zentraler Innenstadtlage – bei Bedarf verbunden mit Serviceangeboten, die auf Erfahrung und Kompetenz des Seniorenstifts aufbauen. Das Wohnkonzept richtet sich an die Bedürfnisse der nächsten Generation älterer Menschen, die Selbstständigkeit, Komfort und Sicherheit miteinander verbinden möchten.
Finanzierung dank gemeinsamen Engagements
Das Investitionsvolumen beider Bauprojekte liegt bei rund 33 Millionen Euro – etwa 21 Millionen Euro für das Pflegebildungszentrum und 12 Millionen Euro für das Service-Wohnen.
Die Finanzierung des Pflegebildungszentrums wird durch Fördermittel des Freistaats Bayern in Höhe von rund 6,5 Millionen Euro unterstützt. Die restlichen Kosten des Pflegebildungszentrums werden ausschließlich durch großzügige private Spenden finanziert. Die Stiftung bringt ihren Eigenanteil für das Service-Wohnen durch Vermögensumschichtungen ein, vor allem durch Grundstücksverkäufe, die satzungsgemäß für Investitionen in die Zukunft verwendet werden.
„Die Stiftung Juliusspital steht – wie viele freigemeinnützige Träger – durch die anhaltende Unterfinanzierung der Krankenhäuser unter erheblichem wirtschaftlichem Druck“, erläuterte Eck. „Aber sie steht auch seit bald 450 Jahren für Investitionen und Engagement am Menschen, das über kurzfristiges Denken hinausgeht und über Generationen in Gegenwart und Zukunft hinweg denkt.“
Bei den Förderern und Unterstützen bedankte sich Eck für ihr „Vertrauen und die gemeinsame Überzeugung, dass Pflege Zukunft hat.“
Gute Pflege beginnt mit guter Ausbildung
Schulleiterin Karen Peuser, künftige Leiterin des Julius Care Pflegebildungszentrums, hob die Bedeutung der Investition für die Ausbildung hervor:
„Pflege ist systemrelevant. Und gute Pflege beginnt mit guter Ausbildung. Die baulichen und technischen Voraussetzungen werden uns ganz neue Wege eröffnen – in der Simulation, in der digitalen Lehre, aber auch in der interprofessionellen Zusammenarbeit.“
Beide Gebäude sollen bis Frühjahr 2028 fertiggestellt werden.
Spatenstich mit Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräften der Julius Care Berufsfachschulen für Pflege, gemeinsam mit Oberpflegamtsdirektor Karsten Eck und Oberpflegamtsdirektor a.D. Walter Herberth (5.v.l.) sowie Dominik Landeck, Geschäftsführer des KWM (l.) (Foto: Maria Sippel)
Auch die Seniorinnen und Senioren des Betreuten Wohnen des Juliusspital Seniorenstifts feierten den Neubau des erweiterten Angebots im Bereich Service-Wohnen (Foto: Maria Sippel)
Titelfoto: Spatenstich Neubau Julius Care Pflegebildungszentrum und Juliusspital Service-Wohnen an der Klinikstraße 8 mit (v.l.):Bürgermeisterin Judith Roth-Jörg, Herbert Wellhöfer, Pfarrer Bernhard Stühler, Hermann Gerlinger, Staatsministerin Judith Gerlach, Architekt Friedrich Bär, Schulleiterin Karen Peuser, Oberpflegamtsdirektor und Leiter der Stiftung Juliusspital Karsten Eck, Staatsministerin Anna Stolz, Geschäftsbereichsleiterin Immobilien Rebecca Einwag, Geschäftsführer Klinikum Würzburg Mitte Dominik Landeck und Oberpflegamtsrat Prof. Ulrich Steger (Foto: Maria Sippel)