Anlässlich des diesjährigen 75. Jubiläums des Bundesverbands Deutscher Stiftungen e.V. blicken die Würzburger Stiftungen Bürgerspital zum Hl. Geist und Juliusspital als zwei der damals drei Gründungsstiftungen mit Stolz auf die Historie des größten und ältesten Stiftungsverbands in Europa zurück. Die Erfolgsgeschichte des Bundesverbandes begann nämlich am 20. September 1948 in Würzburg.

Heutiger Bundesverband in Würzburg gegründet

Bereits ein Jahr vor der Gründung der Bundesrepublik Deutschland fanden erste Beratungen über die Lage im Stiftungsbereich statt. Am 2. April 1948 trafen sich in Würzburg der Administrator der Fuggerschen Stiftungen in Augsburg, Professor Dr. Götz Freiherr von Pölnitz, und die Verwaltungsleiter der Würzburger Stiftungen Juliusspital und Bürgerspital zum Heiligen Geist, Direktor Ludwig Kastner und Stadtrat Professor Dr. Albert Franz, zum Gedankenaustausch über die Zukunft des Stiftungswesens. Nach weiteren Vorgesprächen fand am 20. September 1948 die Gründungsversammlung der "Arbeitsgemeinschaft bayerischer Wohltätigkeits-, Erziehungs- und Kultus-Stiftungen" statt, deren Gründungsmitglieder die Würzburger Stiftungen Juliusspital und Bürgerspital zum Heiligen Geist sowie die Fuggersche Stiftung in Augsburg waren.

Verband Deutscher Wohltätigkeitsstiftungen

Schon bald erweiterte sich der Kreis auch um Stiftungen außerhalb Bayerns, sodass der Verband seit Juli 1949 den Namen "Arbeitsgemeinschaft der Wohltätigkeits-, Erziehungs- und Kultus-Stiftungen" führte. 1952 hat sich dann aus Mitgliedern der Arbeitsgemeinschaft der "Verband Deutscher Wohltätigkeitsstiftungen e.V." gebildet, der bis heute - parallel zum Bundesverband Deutscher Stiftungen - besteht. Der Verband umfasst als Mitglieder nur Stiftungen mit sozialer Zweckbestimmung und gehört zu den anerkannten Verbänden der freien Wohlfahrtspflege.
„Tief beeindruckt von der Initiative der Gründungsväter des Verbandes im Jahr 1948 will ich mich gerne in den Vorstand des Verbandes der Wohltätigkeitsstiftungen einbringen und den Themen unserer Zeit zu bundesweiter Beachtung verhelfen. Dazu gehören vorrangig die Anliegen des ebenfalls in Würzburg gegründeten Bündnisses „Dienst-Tag für Menschen“, mit dem wir seit drei Jahren auf die Verbesserung der Rahmenbedingungen in den helfenden Berufen hinwirken“, erläutert Walter Herberth sein Engagement im Vorstand im Verband.

Interessenvertretung Deutscher Stiftungen

Aus der "Arbeitsgemeinschaft der Wohltätigkeits-, Erziehungs- und Kultus-Stiftungen" entwickelte sich die "Arbeitsgemeinschaft Deutscher Stiftungen", die seit 1990 unter dem Namen „Bundesverband Deutscher Stiftungen e.V.“ firmiert und seit 1999 in Berlin niedergelassen ist. Seit seiner Gründung steht er als starker und unabhängiger Partner an der Seite seiner – heute 4.800 – Mitglieder und vertritt deren Interessen gegenüber Politik und Gesellschaft.

Titelbild: Walter Herberth bildet neben Annette Noffz, die seit letztem Jahr auch als Vorstandsmitglied des Bundesverbands Deutscher Stiftungen tätig ist und der Vorstandsvorsitzenden Annette Heuser, die zugleich die neu gewählte Vorsitzende des Bundesverbands Deutscher Stiftungen ist, Tobias Reiland, Kaufmännischer Direktor der Vereinigten Hospitien in Trier sowie Jürgen Regge, ehemaliger Vorstand der Fritz Thyssen Stiftung in Königswinter den neuen Vorstand des Verbands Deutscher Wohltätigkeitsstiftungen.  

Text: Maria Sippel, Stiftung Juliusspital Würzburg; Quelle: Verband Deutscher Stiftungen, www.stiftungen.org/verband/ueber-uns/leitbild-und-geschichte; Foto: Michael Jung