Presse

14.03.2019

Sieben Wochen unterwegs

Zweiter Impuls zu den Heiligen Vierzig Tagen vor Ostern
von Pfarrer Bernhard Stühler, Juliusspital Pfarrei St. Kilian

Zweiter Impuls

Umkehr

Wer eine Sache beginnt, achte darauf, nicht dies allein zu bedenken,
wie ehrenhaft diese Sache sei, sondern auch,
dass er die Fähigkeit hat, sie zu Ende zu bringen.
Marcus Tullius Cicero (106 – 43 v.Chr.), römischer Redner und Staatsmann


Worte aus der Bibel

Als meine Seele in mir verzagte,
gedachte ich des HERRN
und mein Gebet drang zu dir,
zu deinem heiligen Tempel.
Jona 2,8


Worte des Mutes auf den Weg

Wer kennt nicht die Erfahrung des „Umkehrens“ in seinem Leben? Bisweilen sind wir von einer Sache oder einer Entscheidung so tief überzeugt, dass wir nicht wahrhaben wollen: Es war eine falsche Entscheidung! Da fällt es schwer, diese zu überdenken und – wenn nötig – auch zu korrigieren oder völlig neu zu beginnen.


Der römische Staatsmann Cicero gab zu Bedenken, dass jeder vor einer Handlung genau überdenkt, welche Fähigkeiten er besitzt, um erfolgreich handeln zu können. Die Absicht und das Ziel sollten mit klarem Verstand bedacht werden. Dann kann die „Sache“ auch zu einem ehrenhaften Ende gebracht werden.


Sicher ist die kleine Jona-Erzählung aus dem Ersten Testament bekannt. Jona weigert sich, dem Auftrag des Herrn auszuführen und versucht, seinen Weg zu gehen und flieht. Doch durch ein persönliches Erleben und auf ganz andere Weise wird er erneut vom Auftrag des Herrn eingeholt. Da er ein zweites Mal gerufen wird, stellt es sich der Herausforderung. Durch seine Predigt, finden die Menschen wieder zum Glauben.


Die Fastenzeit ermutigt, die ganz persönliche Lebensgestaltung zu bedenken und die Frage nach der richtigen Entscheidung zuzulassen. Korrekturen im Leben sind nicht falsch. Vielmehr sind sie ein Zeichen der inneren Größe. Jona nimmt den Auftrag des Herrn an, als er ein zweites Mal gerufen wird. Es mag sein, dass wir erst einen Weg einschlagen, den wir für richtig halten. Doch dann wird uns klar, wenn wir ein Ziel erreichen wollen, müssen wir einen anderen Weg gehen, umkehren oder uns neuorientieren.

Es lohnt sich, die Erzählung von Jona in der Heiligen Schrift zu lesen. Es sind nur vier Kapitel.

Für die weitere Woche dieser Heiligen Vierzig Tage vor Ostern wünsche ich Ihnen eine intensive Zeit für eine Lebensbetrachtung.

Ihr
Pfarrer Bernhard Stühler
Juliusspital Pfarrei St. Kilian
Stiftung Juliusspital Würzburg