Presse

19.09.2018

2018er Weinjahrgang mit Glanz und Gloria

Letzte Fuhre aus Iphofen eingefahren – Juliusspital Weingut schließt mit Silvanertrauben vom Julius-Echter-Berg die Lese 2018 ab

„98 Oechsle“, Lothar Flößer strahlt mit der Sonne um die Wette. Damit hat der Winzer und Chef der Weinbergsgruppe Iphofen des Juliusspital Weingutes doch nicht gerechnet. Damit geliebäugelt hat er natürlich, das ist klar aber, dass die Silvanertrauben der Letzten Fuhre so gehaltvoll sind ist eine Überraschung, eine erfreuliche.

Obwohl dem Fachmann schon klar war, der 2018er wird richtig, richtig gut. „Das wird ein ausgezeichneter Jahrgang“, ist sich Flößer sicher. Am Dienstag fuhr das Juliusspital-Weingut seine „Letzte Fuhre“ aus Iphofen ein. Damit ist die vierwöchige Weinlese, die am 20. August startete, für 2018 zu Ende. Vom Julius-Echter-Berg, dem „Hausberg" der Stiftung in Iphofen kamen die letzten sonnengereiften Silvanertrauben, die Flößer zusammen mit seinen 20 Helfern gesammelt hatte.

Am 20. August begannen die Helfer in Iphofen mit der Lese, 32 waren im Einsatz, gelesen wurde täglich und das Wetter hätte nicht besser sein können für die Traubenleser. „Manchmal war es fast schon zu heiß“, relativierte Flößers Stellvertreter Thomas Hufnagel. Aber besser bei Sonne sammeln als im Regen. Und: Der 2018er verspricht einiges.

Die Weinbergsgruppe Iphofen mit Chef Flößer bewirtschaftet die Weinberge im Landkreis Kitzingen (ca.70 ha in Iphofen, Rödelsee, Dettelbach, Neuses, Escherndorf, Vogelsburg, Astheim) mit 14 Mitarbeitern und rund 20 Saisonarbeitern und ist Lothar Flößer zuständig für 70 Hektar Weinberge mit so klingenden Namen wie Julius-Echter-Berg, Kronsberg und Domherr in Iphofen, Rödelseer Küchenmeister und Schwanleite, Dettelbacher Bergrondell, Volkacher Karthäuser, Escherndorfer Lump und Volkacher Pforte.

100 Fuhren haben sie bei der Lese heuer nicht knacken können, erzählt Flößer, 98 Fuhren waren es, die in den vergangenen Wochen per Unimog und Schlepper von Iphofen in die Kelterei des Weinguts Juliusspital gefahren wurden. Zwischen 40 Minuten und eineinhalb Stunden waren die Fahrer – je nach Verkehr – dafür unterwegs.

Flößer und seine Helfer sind aber auch froh, dass jetzt alles im Sack, sprich in der Kelterei, ist. Zwar konnten teilweise Rebflächen auch mit dem Vollernter gelesen werden, vieles läuft in Iphofen und Umgebung – wie bei den anderen Rebflächen der des Juliusspitals - jedoch in Handarbeit. Und die Helfer, die teilweise jedes Jahr wiederkommen und lesen, müssen Steigungen zwischen 55 und 60 Prozent im Weinberg schon überwinden. „Das geht dann nur per Hand“, erklärt Flößer.

„Ich freue mich, dass unsere Lesemannschaft durch das perfekte Lesewetter zu Höchstleistungen bei der Traubenlese angespornt wurde. Unsere Leser konnten die Trauben wirklich im Turbogang sichern!“, sagt Nic Frauer. So konnte auf den Punkt geerntet werden, obwohl das Zeitfenster der optimalen Lesereife sehr eng war.

„Die Weine machen jetzt schon richtig Spaß, wirken spannungsgeladen und gelbfruchtig und bringen durch die historisch frühe Lese auch die so wichtige Feinheit und Frische auf den Gaumen“, freut sich der Juliusspital-Chefoenologe.

Die Lese war in diesem Jahr ein logistischer Gewaltakt, sagt Frauer. Er ist stolz auf das Juliusspital-Team, das drei harte Wochen sehr konzentriert geblieben ist und dass auch alle seine „verrückten Ideen“ umgesetzt hat.

„Für die kompromisslose Qualitätsarbeit in Frühjahr und Sommer wurden wir in diesem Jahr besonders reich belohnt. Unsere Reben haben so die extreme Trockenheit und Hitze überstehen können“, ist Frauer zufrieden. Nun ist er gespannt auf das Feedback der Kunden, wenn die ersten Weine gefüllt sind. „Bis dahin gönnen wir ihnen etwas Ruhe und Reife auf der Hefe, unserem Lieblingsfreund, der unseren Weinen die nötige Langlebigkeit gibt.“

Aufgrund der anhaltend warmen und trockenen Witterung war das 2018er Lesegut extrem gesund und vollreif ist auch Weingutsleiter Horst Kolesch zufrieden. „Auch, wenn die Erntemenge nicht ganz die Mengenerwartung des VDP-Weingutes erreichte, versöhnt die hervorragende Qualität des 2018ers die Winzer nach einem sehr kurzen Vegetationsjahr mit warmen und heißen Temperaturen.“

Genauere Zahlen rückt Kolesch jetzt freilich noch nicht heraus. Die gibt es dann zur Herbstschlussfeier des Juliusspitals, dem vorläufigen Abschluss des Weinbaujahres. „Dann“, so Horst Kolesch, Leiter des Weingutes, „stehen auch die Gewinner der Rebsorten, der Herkünfte mit belastbaren Zahlen und Fakten fest.“