Presse

12.03.2020

Auf Stippvisite im Juliusspital

Regierungspräsident Dr. Eugen Ehmann am Stiftungstag zu Besuch in der Stiftung Juliusspital Würzburg

444 Jahre – mit einer Schnapszahl feierte die Stiftung Juliusspital ihren Stiftungstag am 12. März – wegen des Coronavirus –leider ohne Festakt im Gartenpavillon. Die Grundsteinlegung am 12. März 1576 durch Julius Echter von Mespelbrunn markiert den Beginn der der Würzburger Stiftung. Ihren Stiftungstag feiern die Spitäler traditionell an diesem Tag mit Festgottesdienst und Festakt und ehren dabei auch verdiente Mitarbeiter.

Feierlichkeiten zum 444. Stiftungstag abgesagt

Doch Corona machte ihnen heuer einen Strich durch die Rechnung. Stiftungsleiter Walter Herberth sagte schweren Herzens alle Feierlichkeiten ab. „Wir tun dies zur höchstmöglichen Minimierung der Risiken für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und zur Gewährleistung der Versorgungssicherheit im Krankenhaus, Seniorenstift und Hospiz. Im Sinne der uns anvertrauten Menschen müssen wir jedes Risiko vermeiden. Der Schutz unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie der in unserer Obhut befindlichen Menschen steht an erster Stelle.“

Ein Spaziergang durch 444 Jahre Geschichte des Juliusspitals

Statt eines Festakts im Gartenpavillon nahm Stiftungsleiter Walter Herberth den neuen Regierungspräsidenten Dr. Eugen Ehmann mit auf einen dreistündigen Spaziergang durch 444 Jahre Geschichte der Stiftung und stellte ihm die Herausforderungen und Projekte vor, mit der sich das Juliusspital aktuell und in der Zukunft beschäftigen wird.

An der historischen Stiftungsurkunde aus dem Jahr 1576 zählte Herberth die einzelnen Bereiche auf, für die das Juliusspital schon vor 444 Jahren stand und die in großen Teilen auch heute noch wichtiges Standbein der Würzburger Stiftung sind.

Vier Säulen der Palliativarbeit im Juliusspital

Das Juliusspital ist die einzige Einrichtung, die die mit der Spezialisierten Ambulanten Palliativversorgung (SAPV), den beiden Palliativstationen im Krankenhaus, der Juliusspital Palliativakademie und dem stationären Hospiz im Würzburger Stadtteil Sanderau alle vier Säulen der Palliativarbeit unter einem Dach vereint. „Das ist eine geniale Kombination da hier Theorie und Praxis ganz eng miteinander verknüpft sind“, erklärte Herberth.

Das im Würzburger Stadtteil Sanderau liegende stationäre Hospiz soll einen Wintergarten bekommen dem das Angebot für die Gäste und deren Angehörige erweitert und damit die Qualität der letzten Tage und Wochen für die Betroffenen noch einmal gesteigert werden kann. „Die Finanzierung soll ausschließlich über Spenden erfolgen“, erklärte Herberth.

Multifunktionelles Gebäude auf ehemaligem Poliklinikgelände geplant

Auf dem Weg zum Seniorenstift führte Herberth den Regierungspräsidenten über das Gelände der ehemaligen Poliklinik (Klinikstraße 8) das die Stiftung von der Universität im Erbbaurecht erhalten. Hier plant das Juliusspital ein multifunktionelles Gebäude mit medizinscher Nutzung, Schulräumen für die Pflegeschulen der Stiftung und des Klinikums und Betreutem Wohnen.

Auch am Juliusspital Seniorenstift soll ein Anbau entstehen

Das Juliusspital Seniorenstift weist seit Jahren eine sehr hohe Auslastung auf, berichtete Geschäftsbereichsleiter Franz-Josef Steingasser. Nachgefragt werden zunehmend Einzelzimmer, von denen im Seniorenstift derzeit 82 vorhanden sind. 68 Plätze befinden sich noch in Doppelzimmern. „Um der Nachfrage nach Einzelzimmern und den künftigen Ansprüchen besser gerecht werden zu können, stellt die Stiftung Überlegungen an, die Anzahl der Einbettzimmer bei gleichbleibender Platzzahl durch einen Anbau zu erhöhen“, erklärte Steingasser. Gedacht ist, den Anbau vor dem jetzigen Eingangsbereich an der Ecke Marcusstraße/Klinikstraße anzusetzen. Genauso wichtig ist die Verfügbarkeit von qualifiziertem Pflegepersonal! Im Seniorenstift erfuhr der Regierungspräsident ebenfalls, dass im Pflegeheim, das aktuell alle Stellen besetzt habe, die Fachkraftquote mit 71 Prozent über den geforderten 50 Prozent liege.

Mainfränkische Pflegegespräche: Image der Pflege verbessern

Zusammen mit der Stiftung Bürgerspital und der Main-Post hat sich das Juliusspital auf den Weg gemacht, mit den Mainfränkischen Pflegegesprächen den Pflegenotstand zu thematisieren und dazu beizutragen das Image des Pflegeberufes zu verbessern. „Die bisherigen zwei Veranstaltungen in der Neubaukirche waren mit rd. 250 Teilnehmern gut besucht“, sagte Herberth. Weitere Veranstaltungen werden folgen. Leider musste die dritte Gesprächsrunde ebenfalls wegen Corona verschoben werden.

Zudem steht die Stiftung bei großen Bauprojekten teilweise schon in den Startlöchern. Am Würzburger Hubland plant das Juliusspital aktuell die Errichtung eines Ärztehauses zur medizinischen Versorgung des neuen Stadtteils.

Ein Besuch in der Rokokoapotheke und im historischen Holzfasskeller

Zum Schluss seines Besuches machte Dr. Ehmann noch einen Abstecher in die historisch einmalige Rokokoapotheke des Juliusspitals und stieg dann ganz weit hinunter in den historischen Holzfasskeller des Juliusspitals in dem Weingutsleiter Horst Kolesch die edlen Tropfen des renommierten Würzburger Weinguts lagert. Dort gab es für den Regierungspräsidenten alle relevanten Eckdaten zum Stiftungsweingut und selbstredend auch einen hervorragenden Schoppen für den Heimweg.

Spitäler für zehn, 25 und 40 Jahre im Juliusspital ausgezeichnet

Der Stiftungstag ist auch ein besonderer Tag für Auszeichnungen und Ehrungen, so auch der 444. auch wenn kein Festakt stattfand.
Für zehn Jahre Zugehörigkeit zur Stiftung Juliusspital Würzburg wurden geehrt: Susanne Engert, Jürgen Ibach, Martina Wolfshörndl, Ursula Wolz-Klüpfel, Christian Öchsner, Stefanie Obert, Markus Pfannes, Heidi Wilhelm und Erika Rautenstrauch.
Für 25 Jahre wurden geehrt: Claudia Meinlschmidt, Stefanie Kemmer, Katja Huth und Walburga Geminn.
40 Jahre im Juliusspital arbeitet Regina Lutz, eine besondere Auszeichnung.

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Regierungspräsident Dr. Eugen Ehmann (zweiter von links) besuchte das Juliusspital und informierte sich bei einem Rundgang mit Stiftungs-leiter Walter Herberth (links) und den Oberpflegamtsräten (von links) Dr. Rainer Schäfer und Pfarrer Bernhard Stühler über Geschichte und Zukunft der Würzburger Stiftung.

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Zur Schnapszahl einen Tresterschnaps: 444 Jahre Juliusspital, zu dieser Schnapszahl hatte die Stiftung extra einen Fränkischen Tresterbrand abfüllen lassen.