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Sich einem Fremden anzuvertrauen, ihm zu vertrauen, wird als besondere Herausforderung gesehen. Umso erstaunlicher ist es, dass Menschen sich Ärztinnen und Ärzten oder auch Seelsorgenden mit einem großen Vertrauensvorschuss öffnen und bereit sind, persönliche Erfahrungen mitzuteilen.
Es ist zu spüren, dass in dem Moment, in dem ein Mensch sich einem Anderen anvertraut, eine innere Ruhe einkehrt, weil er einen Bruch eines Versprechens gar nicht in Erwartung 
zieht. Hat Vertrauen mit einer gewissen Sorglosigkeit zu tun? Vertrauende Menschen legen etwas Wichtiges in die Hände einer Vertrauensperson und erhoffen sich Wohlergehen. Auch 
ohne Garantien lassen sich Menschen auf die Person des Vertrauens ein, da sie davon überzeugt sind, dass diese Person des Vertrauens integer ist und Hilfe gewähren wird. Sich einem anderen Menschen, Ärzten oder Seelsorgenden zu öffnen, basiert auf der Überzeugung, dass ein gegebenes Versprechen eingehalten wird.
Der Vortrag setzt sich mit dem Vertrauen und dem Versprechen auseinander, die wir im Laufe des Lebens aufbringen, um sicher leben zu können. Gewiss spielt auch die Treue eine bedeutende Rolle. Besonders in existentiell bedrohlichen Situationen, wie z.B. bei einer schweren Erkrankung, kann Vertrauen gegenüber anderen Menschen helfen, das Leid erträglich zu machen