Julius-Blog

15.01.2020

2020: Jahr der Zusammenarbeit für die Großfamilie Stiftung Juliusspital

Eindrucksvoll, mit vielen Jahreszahlen belegt, startete Oberpflegamtsdirektor Walter Herberth beim Neujahrsempfang der Stiftung Juliusspital zusammen mit mehr als 100 Mitarbeitern das neue Jahr in der Zehntscheune unseres Weinguts. 2020 wird die Stiftung 444 Jahre alt, eine Schnapszahl, die im Juliusspital sicher nicht mit Hochprozentigem sondern mit edlem Wein gefeiert werden wird.

Doch, wie geht es weiter mit der Stiftung, für die Julius Echter von Mespelbrunn am 12. März 1576 selbst den Grundstein legte?

„Das hängt sowohl von externen als auch von internen Faktoren ab und hier im Wesentlichen von uns selbst“, sagte Herberth in seiner Rede zum neuen Jahr. Externe Faktoren würden bestimmt von der Agrarpolitik, von der Klimaentwicklung und von Wetterphänomenen, von der Baukonjunktur und der Auftragslage, von der Gesundheitspolitik und dem Gebaren von Kranken- und Pflegekassen, schließlich von der Verfügbarkeit von Personal in allen Bereichen. „Insgesamt also von Einflussfaktoren, die wir nicht oder nur sehr eingeschränkt beeinflussen können."

Als Stiftungsfamilie zusammenarbeiten
Intern hingegen hänge die weitere Entwicklung der Stiftung und aller ihrer Bereiche ausschließlich von jedem Einzelnen selbst ab. „Entscheidend ist hierbei die Frage, ob und wie wir als Stiftungsfamilie zusammenarbeiten oder ob wir uns gegeneinander abgrenzen“, erklärte Herberth. In diesem Zusammenhang griff der Stiftungsleiter auf den amerikanischen Pionier des Automobilbaus Henry Ford (1867 – 1947) zurück, der bereits im 19. Jahrhundert den Ausspruch prägte:

„Zusammenkommen ist ein Beginn,
Zusammenbleiben ist ein Fortschritt,
Zusammenarbeiten ist ein Erfolg!“

Zusammenkommen ist ein Beginn
Sicher war ein Zauber spürbar bei der Grundsteinlegung am 12. März 1576 im juliusspitälischen Holzfasskeller als Julius Echter die Basis legte für dieses auf ewige Zeiten angelegte Sozialunternehmen, erklärte Herberth. Der Zauber des Anfangs war auch zugegen bei der Gründung der Krankenpflegeschule zu Beginn der 1920er Jahre, genauso beim Auftakt der Altenpflegeschule der Stiftung im Jahr 1963, der Übergabe der Vogelsburg und der Übertragung der Mehrheitsanteile der Firma Wellhöfer im Jahr 2010.  Ebenso liege „eine Art von Zauber“ auch immer im Beginn einer neuen Mitarbeiterin, eines neuen Mitarbeiters im Juliusspital.

Zusammenbleiben ist ein Fortschritt
Sei der erste Zauber verflogen und werde dieses Anfangsgefühl von den Geschehnissen des Alltags abgelöst, sei entscheidend, ob das, was zusammengekommen ist, auch zusammenbleiben werde.

„Diese Frage stellt sich bei jedem neuen Projekt, bei jeder neuen Aufgabe, bei jedem neuen Anstellungsverhältnis“, so Herberth. „Und so war es sicher auch die Sorge unseres Stifters, ob die Stiftung weiter existieren wird, wenn er nicht mehr unter den Lebenden weilen wird. Wird sein Auftrag auch dann weiterhin umgesetzt? Oder geht die Stiftung unter, wenn er nicht mehr das Zepter in der Hand hat.“

Diese Frage des Zusammenbleibens stelle sich bei allen neuen Leistungen, die die Stiftung in ihr Portfolio aufgenommen hat und aufnimmt. „Sind wir hier auf dem richtigen Weg? Findet das Angebot Anklang? Können wir uns im Wettbewerb behaupten? Ist die Finanzierung auskömmlich? Oder müssen wir die Leistung einstellen? Und die Frage ist immer relevant bei neu eingestellten Mitarbeitern. Passen wir zusammen? Möchte ich hier längere Zeit mitarbeiten? Passe ich zur Stiftung oder passt die Stiftung zu mir?", fasste Herberth die immer wiederkehrenden und wichtigen Fragen zusammen.

Die Stiftung habe in den Jahrhunderten ihres Bestehens viele Fortschritte im Sinne des Zusammenbleibens verzeichnen können, weil die meisten Projekte über Jahre und Jahrzehnte oder wie Landwirtschaft, Weingut und Forstbetrieb von Anfang an bis heute zum Gelingen des Ganzen beitragen und „dabei geblieben sind“, so der Stiftungsleiter.

Zusammenarbeiten ist ein Erfolg
Erfolge in der Vielfalt der Stiftungsaktivitäten haben sich immer dann eingestellt, wenn die Bereiche nicht nebeneinander, sondern miteinander gearbeitet haben, wenn sie vertrauensvoll zusammengearbeitet haben. "Das war in Zeiten vor Krankenhausfusion, vor Vogelsburg und vor Wellhöfer sowie vor Übernahme der Altenpflegeschule in der Sanderau so und das ist heute in unserer komplexer gewordenen Konstellation nicht minder der Fall", so Herberth. Die Stiftung mit ihren verschiedenen Bereichen und den Mehrheitsanteilen am Klinikum und an der Firma Wellhöfer ist eine große Familie, in der wir bestmöglich zusammenwirken wollen und zusammenwirken müssen.

„Das ist unsere Stärke, die von außen so oft bewundert wird.“
„Unsere Stärke lag und liegt in der Zusammenarbeit, liegt in der Vorhaltung völlig divergierender Leistungsangebote in Verknüpfung mit konzentriertem Spezialwissen bei den zentralen Dienstleistern, unabhängig davon, ob diese in der Stiftung oder im KWM angesiedelt sind“, sagte Herberth und erklärte das Jahr 2020 für die Großfamilie Stiftung Juliusspital zum Jahr der Zusammenarbeit.

Angesichts der vielen Veränderungen in den letzten zehn Jahren sehe er den Bedarf, diesen Aspekt aktuell verstärkt in den Focus zu nehmen. Der Wert der internen übergreifenden Zusammenarbeit dürfe bei allen Veränderungen nicht in Vergessenheit geraten. Die jeweils guten Kompetenzen aller Bereiche zu nutzen hebe die Stiftung von anderen Unternehmen ab und beschere ihr nachhaltigen Erfolg!

Nur gemeinsam sind wir stark
Natürlich ergebe sich eine gute Zusammenarbeit nicht von alleine. Dazu brauche es einen guten und offenen Austausch, dazu sei - verkürzt gesagt - eine gute Kommunikation nötig. Und zwar wechselseitig: von Stiftung zu KWM und umgekehrt. „Wir müssen miteinander reden, wir müssen uns austauschen, wir müssen miteinander um die beste Lösung ringen. Vor allen Dingen müssen wir miteinander reden und dürfen nicht aneinander vorbeireden“, betonte Herberth, denn „mit der Art der Kommunikation steht und fällt das Glück im Privaten genauso wie der Erfolg in einer Unternehmensfamilie.“

„Gute Zusammenarbeit geht mit Musik ganz leicht“, sagte unser Kellermeister Nicolas Frauer bevor er sich an sein Schlagzeug setzte. Seit einigen Jahren ist es gute Tradition, dass einige Jungs vom „Team J“ unseres Weinguts den musikalischen Part des Neujahrempfangs übernehmen. Nicolas Frauer (Schlagzeug), Liam Greatbatch (Klavier), Leo Breuer (Kontrabass) sowie Sänger Florian Winkelhöfer wurden heuer erstmals unterstützt von den Sängerinnen der Spitalgeister des Juliusspitals: Christina Stindl, Elisabeth Bader und Lilian Stumpf aus dem Klinikum. Sie alle ließen es richtig grooven.

Wie kostbar ist unsere Zeit
„Jeden Tag, ja jede Minute als Geschenk der Götter zu genießen, Vergangenem nicht nachzutrauern und über Bevorstehendes nicht zu grübeln – diesen Rat gibt uns der Dichter Horaz“, und diesen Rat gab den Stiftungsmitarbeitern auch unser Pfarrer Bernhard Stühler beim Neujahrsempfang mit auf den Weg. „Damit stellt der Dichter den Seelenfrieden als höchstes Gut vor.“ Doch: „Bedauerlicherweise wurde diese Aussage „Carpe diem“ als Alibi für exzessive Lebensweise missbraucht“, bedauert unser Herr Pfarrer.

Die Zeit ist das Geschenk unseres Lebens. Sie ist unser Leben. Wie gehen wir damit um? Achten wir sie als kostbar, oder verschwenden wir sie gedankenlos in der falschen Meinung, genug davon zu haben? Was bedeuten uns denn eine Stunde, ein Tag unseres Lebens? Kosten wir sie wirklich in dem Bewusstsein aus, dass unser Leben nur aus einer begrenzten Zeit besteht?

Lesen Sie hier die Rede unseres Herrn Pfarrer Bernhard Stühler

„Carpe diem! – Nutze den Augenblick!“ - Halte inne in der ständigen Rastlosigkeit. Sei aufmerksam auf das, was jetzt gerade geschieht - jetzt und gerade!