Presse

09.03.2017

„Das geht nur gemeinsam“

Gut Seligenstadt holt ersten Preis beim Qualitätswettbewerb 2016 Saatgutaufbereitung

Seligenstadt, 1. März 2017 - Saatgut von ausgezeichneter Herkunft: Die Gutsverwaltung Seligenstadt der Stiftung Juliusspital hatte die Nase vorn beim "Qualitätswettbewerb 2016 Saatgutaufbereitung" und den ersten Preis abgeräumt.

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„Wir waren 2016 Deutschlands bester Direktvermehrer, das heißt wir vermehren und übernehmen die Aufbereitung des Saatgutes für den Züchter KWS“, freut sich Christian Regnet, der Gutsverwalter des Gutes Seligenstadt für sich und seine Mannschaft der Landwirtschaft der Stiftung Juliusspital.

Die KWS (Kleinwanzlebener Saatzucht) züchtet seit über 150 Jahren landwirtschaftliche Nutzpflanzen für die gemäßigte Klimazone. Und jährlich prämiert sie die besten Direktvermehrer. Lars Wrogemann, KWS-Leiter der Deutschlandproduktion, überreichte dann auch zufrieden Pokal und Urkunde an Gutsverwalter Regnet.
20 Direktvermehrer hat die KWS deutschlandweit, elf haben auf Grund der Anlagengröße am Wettbewerb teilgenommen und die Juliusspitäler hatten die Nase vorn. Zu Recht ist Regnet stolz auf sein Team, denn „das Gut Seligenstadt hat seine Saatgutaufbereitung komplett im Griff und zählt zu Deutschlands besten Direktvermehrern beim Vorstufen- und Basissaatgut.“

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Die Prüfer des Saatgutes untersuchen dieses auf Keimfähigkeit, Beizgrad, Besatz und Sortierung. Was sich jetzt fachlich „schwer“ anhört bedeutet folgendes:
Bei der Keimfähigkeit werden 100 Körner in den Boden eingelegt und mit Wasser getränkt. Nach etwa einer Woche zählt man nach, wie viele Körner gekeimt haben. Vorzugsweise sollten es so viele wie möglich sein, denn sie stehen für die neuen Pflanzen, die je 100 Körner entstehen können. Die Sortierung gibt Auskunft über die Größe des Korns, ob es den Ansprüchen der KWS überhaupt genügt. Beim Beizgrad untersucht die KWS, ob das Korn ausreichend mit Beizmittel behaftet wurde. „Die Beize dient dem kleinen Keimling als Schutz vor Krankheiten“, erklärt Regnet.

Und der Fachbegriff „Besatz“ gibt schließlich an, wie viel andersartige Pflanzen (z. B. Unkrautsamen) im Saatgut vorhanden sind. „Idealerweise sollte dieser Wert gegen Null gehen“, sagt Regnet. Das bedeutet, wenn Weizen draufsteht, darf auch nur Weizen drin sein.

Mannschaft hat stets 100 Prozent im Blick

Diese vier Kriterien entscheiden über die Qualität des Saatgutes und Regnet weiß: „es ist nicht einfach, Erster zu werden.“ Dabei muss sich der Gutsleiter auf sein hervorragend funktionierendes Team verlassen können.

„Wir, das gesamte Team der Landwirtschaft freuen uns immer über eine Auszeichnung, denn diese würdigt die mühevolle Arbeit aller Mitarbeiter“, sagt Regnet der das Gut Seligenstadt seit 2012 leitet. Dabei hat seine Mannschaft stets die 100 Prozent im Blick und den Ehrgeiz, vorne mit dabei zu sein. Und das ist nicht immer einfach, denn der Wettbewerb ist hart umkämpft und die Messlatte hängt hoch. „Alle Mitarbeiter kämpfen jährlich aufs Neue, um an der Spitze dieses Wettbewerbs zu liegen“, sagt der Gutsverwalter. Und wenn sie mal nicht erster waren, dann lagen sie jedoch stets unter den Top Drei.

Die Saatgutvermehrung hat im Gut Seligenstadt Tradition. Inzwischen hat Regnet die Fläche von ursprünglich 175 Hektar ausgebaut auf inzwischen über 260 Hektar, auf denen unterschiedliche Kulturen wie Sommer- und Wintergerste, Winterweizen, Sommer- und Winterhartweizen, Erbsen und Hafer angebaut werden „Wir fertigen Vorstufen- und Basissaatgut welches dann über die KWS an andere Vermehrerungsbetriebe verkauft wird. Diese erzeugen daraus dann das Saatgut für die Landwirte“, erklärt Regnet. Außerdem wird dieses Vorstufen- und Basissaatgut auch an Abnehmer ins Ausland beispielsweise in die Ukraine, nach, Japan, Österreich oder Italien geliefert. Zudem bereiten die Seligenstädter Saatgut für regionale Händler auf, die es dann an die Landwirte verkaufen.

Der Verkauf von Saatgut schwankt von Jahr zu Jahr. 2016 verkaufen die Seligenstädter rund 1200 Tonnen Saatgut. „Das entspricht bei einen Hektolitergewicht von 75 Kilogramm etwa einem Raumwürfel von knapp 12 Metern Kantenlänge“, verbildlicht Horst Kolesch, Leiter des Geschäftsbereichs Landwirtschaft, Weinbau und Forsten der Stiftung Juliusspital.
Die KWS legt beim Saatgut strenge Kriterien an, die über dem Durchschnitt liegen und nur die Besten dürfen ihr Saatgut weitergeben. Und: Das Saatgutgeschäft ist schnelllebig, weiß Regnet. Eine Sorte die im ersten Jahr zu den Top-Sorten zählt, kann beispielsweise im Folgejahr aufgrund agronomischer Eigenschaften auf dem Markt nicht mehr bestehen.

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Jetzt haben die Seligenstädter aber erst einmal Grund zum Feiern und können stolz auf das Erreichte sein. Lob dafür gab es von oberster Stiftungsleitung. „Die Landwirtschaft ist – ebenso wie der Weinbau und die Forstwirtschaft – eine tragende Säule in der Stiftung Juliusspital“, erklärt Stiftungsleiter Walter Herberth. Damit legte Stiftungsgründer Julius Echter 1576 den Grundstein für das Spital und sie tragen bis heute dazu bei, dass die Stiftung Juliusspital ihre Aufgaben gut und erfolgreich erfüllen kann. „Die Stiftung ist in allen Bereichen qualitätsorientiert und dieser Preis freut uns natürlich besonders“, sagt Herberth und dankte dem Team, denn „einer alleine kann das nicht schaffen, das geht nur gemeinsam.“

Preise zeigen Seligenstädter Saatgutqualität

Dass das Team Seligenstadt funktioniert beweisen die Preise, die die Mannschaft in den vergangenen Jahren bereits errungen hat und die fein säuberlich im Gutshof auf dem Sideboard aufgereiht stehen. Die Auszeichnungen der Jahre 2005, 2007, 2008, 2010, 2013 und jetzt 2016 zeigen, die hohe Qualität, die das Seligenstädter Saatgut mit sich bringt. Regnet: „Dafür stehen wir, mit dem Namen der Stiftung Juliusspital und der Gutsverwaltung Seligenstadt.“